25.04.2017, unser Madeira-Resümee

Heute war der Abflugtermin von meiner Herzdame, also habe ich sie gegen 11 Uhr zum Flughafen gefahren, um danach den Mietwagen auf der westlichen Seite von Funchal zurückzugeben. Das hat aber nicht sofort geklappt, da ich zum Flughafen fahren musste, um meine Herzdame dort abzuholen. Sie hatte zwar ihre Buchungsunterlagen dabei, der Computer wusste aber nichts davon. Und außerdem war der Flieger ausgebucht. Der Umgang mit kompetenten Menschen macht überall auf der Welt Freude.
Die portugiesische Fluggesellschaft SATA durfte uns schon einmal 400 Euro überweisen aufgrund einer ähnlichen Geschichte. Wenn die Fehlerquote weiterhin so hoch gehalten wird, fliegen wir zukünftig mehr oder weniger umsonst. Eigentlich toll, oder?
Und dass das Gepäck meist erst ein paar Tage später ankommt, interessiert uns eh nicht, wir haben dazugelernt und reisen grundsätzlich nur mit Handgepäck.
Somit sind wir 2 Tage länger zusammen als geplant, worüber wir uns beide sehr freuen.

Nun zum Resümee: Madeira ist eine sehr schöne Insel, und Funchal eine interessante Stadt. Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut, und dank der endlos vielen Tunnel kommt man gut und schnell an jeden Punkt der Insel. Für Wanderer ist Madeira paradiesisch, aber man sollte absolut fit sein, denn es ist eine extrem steile Insel.
Es gibt aber auch einige negative Aspekte. Außerhalb von Funchal-Zentrum sieht es grauenvoll aus. Bettenburgen über Bettenburgen. Dutzende, hunderte der hässlichsten Betonklötze, die man sich vorstellen kann. Darunter auch schon viele durch Konkurs nicht vollendete Bauruinen.
In Funchal selbst kann man keine 20m gehen, ohne von irgendwem angesprochen zu werden, eine schlimmere Touristen-Abzocke haben wir bis jetzt nur in Ägypten erlebt. Westlich von Funchal gibt es einen „romantischen, kleinen Fischerort“ namens Camara de Lobos. Wir waren absolut fassungslos. Es war wirklich nur noch die Karrikatur eines Ortes. Auf ein paar hundert Einwohner kommen täglich zig tausend Touristen, die mit den roten und gelben Besichtigungsbussen im Viertelstundentakt dort ausgespuckt werden. Für ein Bier haben wir 6,50€ gezahlt.
Nach unserem Eindruck bekommen die Stadtväter bzw. die Inselregierung den Hals einfach nicht voll, und Funchal ist auf dem besten Weg, sich von schön und faszinierend in häßlich, unsympathisch und abstoßend zu verwandeln. Und man ist auf diesem Weg auch schon recht weit vorangekommen.
Als Brigitte und ich unsere Erlebnisse und Erfahrungen hier diskutierten, kam natürlich auch die Frage auf, ob wir hier noch einmal hinfahren werden. Und wir waren uns absolut einig. Nie wieder!

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2 Antworten zu 25.04.2017, unser Madeira-Resümee

  1. Otmar sagt:

    Hallo Lutz,
    dein Resümee zu Madeira hat mich nicht sehr verwundert. Doch ich kenne auch einige wenige Ecken der Insel die ganz besonders faszinieren sind. Man findet diese meist durch Zufall oder Intuition. Wir sind bei der Beurteilung einer Ferieninsel sicher nicht repräsentativ. Viele Urlauber gefällt dieses Rundumpaket mit Bus, vielen Haltepunkten, ausgiebigem Shoppen und der dazugehörigen Massenabfertigung. Persönlich empfinde ich die Insel als sehr zugebaut. Selbst an den unzugänglichsten Steilhängen ist auf Madeira immer noch Platz für ein Haus oder zwei. Dennoch ist es eine besondere Insel die durch vorbeikommende Schiffen und deren Seefahrer plus Mitbringsel über einen langen Zeitraum geprägt und verändert wurde. Warum sollte sich das in der jüngeren Geschichte großartig ändern. Sicher weist du jetzt auch in welchem Dorf Ronaldo geboren, zur Schule gegangen und als Kind Fußball gespielt hat. Das überdimensionale Bildplakat ab Ortseingang ist ja nicht zu übersehen.
    Ich wünsch dir eine gute und sichere Überfahrt.
    Herzliche Grüße
    Otmar

    • lutzkolbe sagt:

      Hallo Otmar,

      du hast absolut Recht, sicherlich sind wir keine repräsentativen Deutschen, oder repräsentative Urlauber, aber gerade nach einem solchen Erlebnis bin ich besonders froh darüber. Ich habe auch nach wie vor keine Ahnung, wer Rolando ist, aber Brigitte sagte mir, er wäre ein portugiesischer Fussballspieler. Hatte ich den Kerl möglicherweise damals am Wickel, als die portugiesische Nationalmannschaft vom Flughafen Paderborn/Lippstadt abgefertigt wurde und ich den Auftrag hatte, sämtliche Spieler einzufangen und eine Unterschrift für unseren Weihnachtskalender zu verlangen?
      Was deine Baggertätigkeiten angeht, werde ich tätig, sobald ich zurück auf Faial bin. Es wird sicherlich kein Problem werden, Chico und Paulinho sind sehr umgänglich und haben auch keinerlei Probleme mit Wochenend-Arbeit, es wird also vermutlich in der Zeit deines Aufenthaltes klappen.
      Deine Fahrzeugpapiere sind angekommen, also alles grün!

      Viele Grüße nach D und bis die Tage,

      Lutz

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